Im Frühjahr gibt es in allen Zeitschriften sensationelle Diät-Vorschläge zu bewundern. Wir bieten Ihnen hier eine Methode nach dem simplify-Prinzip: Nehmen Sie nicht dadurch ab, dass Sie komplizierte Diätvorschriften einhalten, sondern indem Sie im Alltag Ihre Essensgewohnheiten vereinfachen.
Mit unseren simplen Tricks ist das Abnehmen eigentlich einfacher, als das Übergewicht zu behalten. Außerdem: Nichts vereinfacht das Leben so sehr, wie wenn man sich wohlfühlt in seiner Haut und körperliche Fitness ausstrahlt, nach außen und vor allem nach innen.
1. Malen Sie sich Ihr perfektes Aussehen aus
Stellen Sie sich vor, wie Sie nackt vor dem Spiegel stehen und mit Ihrem Aussehen höchst zufrieden sind. “Imaginieren” Sie das so bildhaft und lebendig wie möglich. Der Hintergrund dieser Übung: Innere Leitbilder speichern wir in der rechten Gehirnhälfte, die zuständig ist für ganzheitliches Denken, für Gefühle und Bilder. Diese rechte Gehirnhälfte hat eine besonders intensive Verbindung zum Unterbewusstsein. Auf Dauer wird das positive Bild in Ihnen wirken, und Sie werden sich darauf hin entwickeln.
Meditieren Sie keine negativen Bilder oder Aussagen (“Ich bin zu fett”, “Wie seh ich bloß aus!”), weil sich sonst diese Botschaften in Ihrem Unterbewusstsein festsetzen.
2. Jeden Morgen wiegen
Auch wenn eine Zahl nicht das Ziel sein soll: Ohne Waage geht gar nichts. Sie brauchen absolut regelmäßige, tägliche Kontrolle. Sie müssen stets die Tendenz kennen: Wird es mehr? Wird es weniger?
Ein genial einfaches System zur gegenseitigen Kontrolle ist ein Zettel an der Wand, auf dem Sie und Ihr Partner täglich das gemessene Gewicht eintragen. Wenn nach einem Festgelage die Kurve nach oben zeigt, können Sie gemeinsam gegensteuern.
3. Zum Frühstück nur Obst
Um Ihr Gewicht zu reduzieren, müssen Sie nicht das Essen brutal reduzieren, sondern nur die Art der Nahrung umstellen. Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase wird es Ihnen leicht fallen, sich ein abwechslungsreiches Frühstück nur aus Obst zusammenzustellen. Besonders gut zur Anregung des Stoffwechsels ist frische Ananas (aber nicht ausschließlich, sonst wird Ihr Magen übersäuert). Am sichersten fahren Sie mit einem leckeren Mix aus verschiedenen Früchten. Auf die Menge brauchen Sie dabei nicht zu achten. Essen Sie, bis Sie satt sind.
4. Trinken Sie Wasser
Zwischendurch, “wenn der kleine Hunger kommt”, gibt es keinen Joghurt, keine Kekse, keine Schokoriegel, keinen Kuchen, sondern Mineralwasser. Probieren Sie verschiedene Marken, bis Sie Ihr Lieblingswasser gefunden haben. Am effektivsten ist ein großes Glas Wasser vor dem Essen. Sie werden dann weniger essen als gewohnt. Geben Sie nichts auf den Rat mit den “vielen kleinen Mahlzeiten”. Unterm Strich nimmt man dabei mehr zu sich, als man vorhatte. Verzichten Sie möglichst auf Kaffee und schwarzen Tee. Ein paar Tage werden Sie sich müde fühlen. Aber schon bald nach dieser “Entgiftungsphase” können Sie nur noch staunen, wie hellwach Sie ohne das Auf und Ab der Aufputschmittel sind.
5. Essen Sie Leben
Fragen Sie sich bei jedem Bestandteil Ihrer Nahrung: Lebt das oder ist es tot? Der Mensch isst von Natur aus nur frische Sachen. Deshalb müssen wir “tote” Speisen würzen und sonstwie aufbereiten, damit sie schmecken. Lebendig sind Obst, Gemüse und schonend verarbeitetes Getreide. Sie enthalten die wahren Schätze unserer Ernährung: Spurenelemente und Vitamine. Tot dagegen sind Fleisch, die meisten Fettsorten, raffinierter Zucker, alle Arten von Konserven und “Junk Food” (Chips, Currywurst, Pommes, Schokolade …).
6. Essen Sie mittags, solange es Ihnen schmeckt
Der Mensch besitzt (wie auch alle Tiere) ein klares Maß zur Begrenzung seiner Nahrungsaufnahme: Wenn’s genug ist, schmeckt’s nicht mehr. Diesen Instinkt haben wir immer noch, tricksen ihn aber gerne aus, durch raffinierte Zubereitung oder soziale Zwänge (“Komm doch mit zum Essen”, “Iss deinen Teller leer!”).
Nach ein paar Tagen aufmerksamer Selbstbeobachtung werden Sie bald den Punkt finden, ab dem Sie satt sind und nichts mehr zu sich nehmen müssen. Lassen Sie dann ohne Skrupel den Rest auf dem Teller und genießen Sie, dass Sie satt sind. Halten Sie dabei möglichst feste Essenszeiten ein. Ihr Körper gewöhnt sich daran, verarbeitet die Nahrung besser, und Ihr Hungergefühl nimmt ab.
7. Lassen Sie das Abendessen weg
Nahrungsverarbeitung am Abend ist für unseren Körper besonders belastend, und die meisten Ablagerungen in unseren Fettreserven verursacht das Abendessen. Es ist die Mahlzeit, die Sie am leichtesten streichen können und die sich am meisten auf der Waage bemerkbar macht. Zwei Mahlzeiten (Fruchtfrühstück und moderates Mittagessen) reichen vollkommen.
In vielen Familien ist das gemeinsame Abendessen allerdings eine wichtige soziale Komponente. Setzen Sie sich ruhig dazu, genehmigen Sie sich ein Salatblatt, eine Tomate, saure Gurken, eine halbe Scheibe Knäckebrot oder etwas ähnlich extrem Kalorienarmes. Das geht!
8. Sündigen Sie mit Freuden
Sie müssen auf Essenseinladungen oder Festgelage nicht verzichten. Einen gelegentlichen Kalorienstoß verkraftet Ihr Körper nach der Umstellung auf weniger Nahrungszufuhr tadellos. Fast automatisch schiebt er dann einen Tag Beinahe-Fasten ein.
9. Bleiben Sie locker
Die meisten Diäten scheitern, weil man sich dabei viel zu sehr auf seinen Bauch konzentriert (ich habe bei der “Hollywood-Diät” ständig von Butterbrezeln geträumt). Entweder nimmt man nach der Diät wieder zu (“Yoyo-Effekt”) oder bricht ab und kehrt zu den alten unguten Gewohnheiten zurück.
Klüger ist es, Sie ändern Schritt für Schritt Ihren Ernährungsstil. Tun Sie das so allmählich, dass Ihr Partner bzw. Ihre Familie mitmachen können. Als “einsamer Asket” haben Sie nur geringe Chancen. Mit jedem einzelnen Schritt werden Sie sich besser fühlen. Sie werden das einfache Leben sofort neu genießen – und nicht erst eines fernen Tages, wenn Sie Ihr eigenes Ideal erreicht haben.
Fleisch und Milch
Einige Ernährungsberater und die meisten Erfinder von “Turbo-Diäten” raten vehement von Milchprodukten und Fleisch ab. Milch, so sagen sie, ist eine intensive Komplettnahrung für kleine Kälbchen, die der erwachsene Mensch nicht benötigt. Beim Thema Fleisch verweisen sie auf unsere allesfressenden Verwandten, die Menschenaffen: Die genehmigen sich nur sehr selten Fleisch.
Über dieses Thema wird viel gestritten. Sicher ist: Der Verzicht auf Butter, Milch, Joghurt, Eier und Fleisch ist für den menschlichen Organismus nicht schädlich. Genauso unschädlich ist es aber, diese Produkte in moderaten Mengen “delikatessenorientiert” zu sich zu nehmen. In der neuen leichten Küche wird Fleisch als Geschmacksverbesserer verwendet, nicht als Nahrung.