Ob es am Alter liegt, dass ich über Sinnsprüche oft länger nachdenke als über ellenlange Texte? Doch wenn ich zurückdenke, fällt mir ein, dass ich schon vor 20 Jahren den „Spruch des Tages“ aus der Tageszeitung ausgeschnitten und an meine Pinnwand geheftet habe. Dazwischen gab es aber gefühlt eine Zeit, in der ich mir um Sinnsprüche keine Gedanken mehr machte. Vermutlich gab es andere Dinge im Leben, die mir wichtiger waren. Jedenfalls begegnen mir im Abo von „gratefulness.org“ immer wieder Sprüche, die sehr wertvoll sind. So wie dieser: „Wir können unser Schicksal nicht kontrollieren, aber wir können kontrollieren, wer wir werden.“ Eine interessante Aussage, die noch mehr Gewicht dadurch gewinnt, dass sie von Anne Frank stammt. Vielleicht ist „kontrollieren“ ein unsauberes Verb, wenn es um uns selbst geht. Ich hätte es eher als „in der Hand haben“ formuliert. Wir können unser Schicksal nicht kontrollieren, aber wir haben es in der Hand, wer wir werden. Nicht gleich zu Beginn unseres Lebens, dafür umso mehr, wenn wir erwachsen sind. Wir tragen die Verantwortung für unser Handeln, für unsere Haltung und – ja – auch für unsere Gefühle. Dieses Wissen ist enorm wichtig, um Veränderungen zu bewirken, um bewusst diesen Menschen leben zu können, der wir sind oder sein wollen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen gelungenen Start in die neue Woche!