Wie Sie unangenehme Situationen selbstbewusst meistern
Mauselöcher sind leider nie da, wenn man sie braucht! Lesen Sie, wie Sie die folgenden peinlichen Situationen auch so überstehen und schnell wieder aus dem Fettnäpfchen herauskommen.
Überraschender Besuch
Problem: Ihr Wohnzimmer befindet sich im Chaos, als es klingelt. Vor Ihrer Tür steht nicht der Paketbriefträger, sondern ein unangemeldeter Besucher.
simplify-Tipp: Schließen Sie vor dem Öffnen vorsorglich alle Zimmertüren. Entscheiden Sie dann als Allererstes: „Wohin mit dem Besuch?“
Sie lassen ihn an der Tür stehen. Das geht etwa dann, wenn die Nachbarin „nur schnell mal“ das geliehene Buch zurückbringen möchte.
Sie unterhalten sich ein paar Minuten im Flur. Signalisiert der Besuch, dass er sich gern zu einem kleinen Schwatz im Wohnzimmer niederlassen würde, können Sie ihn mit einer maßlos übertriebenen Schilderung des gegenwärtigen Zustands davon abhalten („Da drin liegt so viel rum, dass du nicht einmal ein freies Eckchen auf dem Sofa finden würdest!“). Der Trick dabei: Durch die Übertreibung verschleiern Sie, dass es tatsächlich ziemlich übel aussieht.
Sie gehen in die Küche. Gemütliche Wohnküchen sind immer eine gute Alternative zum Wohnzimmer, ansonsten hilft ein Vorwand: „Ich wollte gerade eine Brotzeit für die Kinder richten – kommst du mit in die Küche?“
Sie bitten den Besuch ins Wohnzimmer. Entspannen Sie sich, indem Sie sich vorstellen, der andere dächte: „Wie schön, dass auch bei anderen manchmal Chaos herrscht!“ Wenn Sie sich besser fühlen, geben Sie eine Erklärung ab, z. B.: „Entschuldige, wenn ich aufräume, entsteht bei mir erst einmal Chaos.“ Oder (am Freitagabend): „Mein Großreinemachtag ist immer Samstag.“
Schlagen Sie vor, gemeinsam ein nahe gelegenes Café zu besuchen: „Schön, dass du so spontan vorbeigekommen ist. Lass uns doch im Café Kranz gemütlich ein Stück Kuchen essen!“
So treffen Sie Vorsorge: Halten Sie einen Raum Ihres Zuhauses als „Besucherzone“ so weit in Schuss, dass Sie jederzeit Besuch hineinführen können. Angenehmer Nebeneffekt: Auch Sie haben damit eine „Wohlfühl-Oase“, in der Sie es sich gemütlich machen können.
Handyklingeln zur Unzeit
Problem: Sie haben vergessen, Ihr Handy vor dem Konzert (der Besprechung, dem Vortrag, dem Gottesdienst) auszuschalten – und nun klingelt es tatsächlich.
simplify-Tipp: Drücken Sie möglichst schnell die Auflegetaste – der Anrufer hört in diesem Fall ein Besetztzeichen. Schalten Sie das Handy anschließend aus. Am unauffälligsten geht das, wenn Sie in den Telefoneinstellungen die Ausschaltmelodie deaktiviert haben. Ob und wie das bei Ihrem Handymodell funktioniert, erfahren Sie in der Bedienungsanleitung oder im Internet per Google-Suche.
Achtung: Wenn Sie stattdessen ruhig sitzen bleiben, merkt zwar vielleicht niemand, dass es sich um Ihr Handy handelt. Die Gefahr ist aber zu groß, dass der frustrierte Anrufer es ein paar Minuten später wieder probiert. Ignorieren Sie also das Klingeln nicht!
So treffen Sie Vorsorge: Wenn Sie Ihr Handy in erster Linie als mobile Telefonzelle nutzen, schalten Sie es nur dann an, wenn Sie selbst telefonieren wollen oder konkret einen Anruf erwarten. Wenn Sie unterwegs erreichbar sein wollen, verstauen Sie es am Körper, und stellen Sie statt des Klingeltons den Vibrationsalarm ein.
Prinzipiell gut: Bringen Sie Ihr Mobiltelefon möglichst griffbereit und immer am selben Ort unter (beispielsweise in der linken Sakko- oder Hosentasche oder im hinteren Fach der Handtasche). So müssen Sie nicht lange suchen, sondern können schnell reagieren, wenn es doch einmal zu unpassender Zeit klingelt.
Der misslungene Witz
Problem: Sie erzählen in einer netten Runde einen Witz, den Sie neulich gehört haben. Doch statt eines Lacherfolgs ernten Sie Schweigen – etwa weil der Witz schon uralt war oder Sie die Pointe schlecht rübergebracht haben.
simplify-Tipp: Greifen Sie auf einen klassischen Rettungssatz zurück: „Ich hätte doch auf meine Frau/meinen Mann hören sollen: Ich bin kein guter Witzeerzähler.“ Bringen Sie danach das Gespräch möglichst schnell wieder in Gang, indem Sie selbst ein anderes Thema anschneiden.
Möglich ist allerdings auch, dass Sie mit dem Witz in ein Fettnäpfchen getreten sind oder gar ein Tabu verletzt haben. In diesem Fall hilft nur eines: Entschuldigen Sie sich kurz („Es tut mir leid, ich wollte niemandem zu nahe treten“) – und wechseln Sie dann das Thema.
So treffen Sie Vorsorge: Wenn Sie gerne mal einen Witz zum Besten geben, obwohl Sie kein geborener Erzähler sind, dann eignen Sie sich ein beschränktes Repertoire von 3 bis 5 Witzen an, die Sie nach einiger Zeit gegen neue Witze austauschen. Haben Sie einen guten Witz gehört, schreiben Sie sich sofort 3 Stichwörter dazu auf. Anschließend visualisieren Sie diese 3 Begriffe: Stellen Sie sich den Begriff, der sich zur Überschrift eignet, als Bild oder kleine Szene vor. Die beiden weiteren Begriffe bringen Sie im Geiste nun links und rechts an dem ersten Bild an. Erzählen Sie den Witz laut zur Probe – einem wohlwollenden Zuhörer oder auch, wenn Sie alleine sind.
Autorin: Dr. Ruth Drost-Hüttl