… und wie Sie ihn finden
Benjamin Franklin sagte es so: „Weisheit können Sie kaufen oder leihen. Beim Kaufen müssen sie den vollen Preis zahlen und alle Fehler selbst machen. Klüger ist es, zu leihen – Sie gehen zu Männern und Frauen, die Ihnen von ihren Fehlern erzählen.“ Das ist die Grundidee des Verhältnisses von Mentor und Schüler. Tausende von Euro und viele Monate Lebenszeit können Sie auf diese Weise durch kluges Networking einsparen.
Suchen Sie sich Vorbilder
Viele Menschen sagen von sich: „Ich bin einzigartig. Ich brauche keine Idole.“ Doch Sie müssen nicht Ihre eigene Identität aufgeben, wenn Sie einem Vorbild nacheifern. Stellen Sie sich Ihre Persönlichkeit als Baukasten vor: Sie verwenden von Ihren Vorbildern nur die besten Teile. Die integrieren Sie in Ihr Leben und machen daraus Ihr eigenes unverwechselbares Gesamtkunstwerk. Im Wesentlichen sind es 2 Qualitäten, die Sie von Ihren Vorbildern erwarten dürfen:
1. Charakter
Suchen Sie sich einen Menschen, den Sie bewundern und respektieren. Verwechseln Sie dabei nicht Unnahbarkeit mit Größe. Ihr Mentor (bitte im Geiste immer mitlesen: oder Mentorin) muss Ihnen vor allem sympathisch sein, und zwar sehr sympathisch. Je besser die emotionale Verbindung zwischen 2 Menschen ist, um so leichter fällt es ihnen, voneinander zu lernen. Erinnern Sie sich an Lehrer in Ihrer Schulzeit, die Sie mochten: Bei denen haben Sie müheloser und motivierter gelernt als bei anderen.
2. Kompetenz
Suchen Sie sich jemand, der das, was er tut, außerordentlich gut tut. Verlassen Sie sich dabei nicht auf die Eigenaussagen Ihres Mentors (Vorsicht vor Mentoren mit ständiger Eigenwerbung!), sondern holen Sie mehrere Meinungen ein. Nehmen Sie sich die Besten zum Vorbild. Achten Sie darauf, ob der- oder diejenige bereit ist, zuzuhören und selbst von anderen zu lernen. Faustregel: Wer selbst nicht lernen kann, kann auch nicht lehren.
Ihr Mentor muss nicht leibhaftig vor Ihnen stehen
Wenn Sie eine Person gefunden haben, der Sie nacheifern möchten, dann müssen es nicht teure Coaching-Sessions mit ihr sein. Lesen Sie ihre Bücher, hören Sie ihre Kassetten, besuchen Sie deren Veranstaltungen, sehen Sie Filme über sie. Sie können sich auch eine his-torische Persönlichkeit als Mentor suchen, aber ein lebender Mensch mit der Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme ist natürlich am besten.
Suchen Sie nach Menschen ohne Neid
Ihr Mentor sollte ein positives Vorurteil Ihnen gegenüber haben und mit ehrlicher Überzeugung zu Ihnen sagen können: „In Ihnen steckt was!“ Am besten suchen Sie sich jemanden, der „es geschafft hat“ und nicht neidisch wird, wenn Sie selbst Erfolg haben – vielleicht eines Tages mehr als er. Ein guter Meister freut sich, wenn ihn sein Lehrling übertrifft!
Was kostet ein Mentor?
Ein professioneller Coach verlangt am Tag zwischen 1.000 und 3.000 €. Die besten Mentoren sind indes die Menschen, die über „Tagessätze“ längst hinaus sind. Wenn Sie die Sympathie eines solchen Mentors erringen, wird das Honorar kein Thema sein. Er kann sich sicher sein, dass Sie ihn eines Tages an Ihrem Erfolg in irgendeiner Weise beteiligen, finanziell oder ideell.
Nicht die Stunden zählen
Die besten Mentoren sind selbst vielbeschäftigte Menschen. Viele wissen gar nicht, dass sie Mentoren sein können. Machen Sie einen solchen Menschen durch Ihre Anfrage zu einem Lebenslehrer. Bitten Sie um 10 Minuten oder ½ Stunde Zeit. Das zwingt Sie, Ihre Situation auf das Wesentliche zu konzentrieren, und ebenso konzentriert werden Sie von Ihrem Mentor Wegweisung erhalten. Vereinbaren Sie, wann Sie das nächste Mal 10 Minuten von ihm bekommen. Ein guter Mentor wird Ihnen diese Bitte nicht abschlagen.
Halten Sie Kontakt
Informieren Sie Ihren Mentor etwa 1-mal pro Monat per Brief, Fax oder E-Mail über Ihre Fortschritte. Nichts motiviert einen Mentor mehr als wenn er sieht, wie seine Ratschläge bei Ihnen Früchte tragen.
Lassen Sie sich weiterreichen
Ein guter Mentor wird Sie zu anderen Mentoren führen, wenn er selbst nicht mehr weiter weiß. Er wird Ihnen die Tür öffnen für Clubs, Organisationen und Vereinigungen, die Ihnen weiterhelfen. Seien Sie nicht traurig, wenn Sie nicht gleich ein Mitgliedsangebot vom nobels-ten Golfclub oder dem örtlichen Rotary Club erhalten. Aber wenn Sie dauerhaft aus dem Networking Ihres Mentors ausgeschlossen bleiben, ist das ein Zeichen zum Wechseln.
Ziehen Sie Kreise
Erfolgreiche Menschen haben in ihrem Leben viele Mentor-Protegé-Beziehungen. Je mehr Sie sich entwickeln, um so vielfältiger wird Ihr Geflecht solcher Kontakte sein. Bald werden Sie selbst anderen wertvolle Ratschläge geben können und so das wunderbare Netzwerk fortführen.
Diese Gedanken beruhen teilweise auf einer Rede von Brian Tracy, einem der berühmtesten amerikanischen Persönlichkeitsberater.
Autor: Tiki Küstenmacher