Wie Sie mit der richtigen Kommunikation Begegnungen mit Nervensägen meistern
Nicht alle Menschen sind nett. Sie können sich Ihre Kollegen, Nachbarn, Lehrer und die meisten anderen Menschen in Ihrer Umgebung nicht aussuchen. Aber mit den folgenden Kommunikations- Kniffen können Sie sich die nötige Distanz verschaffen.
Die listigen Intriganten
Sie betrachten ihn als guten Bekannten, reden mit ihm über alles – aber dann erfahren Sie, dass er hinter Ihrem Rücken schlecht über Sie spricht und ihm anvertraute Geheimnisse ausplaudert.Was dahinter steckt: Wer Intrigen einfädelt, hat meist Angst, selbst hintergangen zu werden. Deshalb sollten Sie ihn in der Kommunikation mit seinen eigenen Waffen schlagen, aber nicht hinten herum, sondern offen.Vertrauen Sie ihm an, dass andere sich über seine Art ärgern: „Da scheint was gegen dich zu laufen. Soll ich mich für dich stark machen?“ So geben Sie ihm zu verstehen, dass Sie ihn durchschauen und sich von ihm nicht zum Opfer machen lassen. Er wird es nicht mehr wagen, Sie zu hintergehen.
Die hartnäckigen Quatscher
Es gibt aufdringliche Mitmenschen, die Sie gegen Ihren Willen zutexten – mit Klatsch und Tratsch, Krankheitsgeschichten oder weltpolitischen Betrachtungen. All Ihre Signale zum Aufhören werden ignoriert. Was dahinter steckt: Derart übergriffige Zeitgenossen haben Angst, zurückgewiesen zu werden.Wenn Sie den Kontakt missmutig abbrechen, können solche Menschen zutiefst böse werden und feindlich gegen Sie agieren. Deshalb sollten Sie Dauerredner nicht abwimmeln, sondern konkrete, aber begrenzte Zusagen in Ihrer Kommunikation machen.„Auf Ihr Anliegen möchte ich mich konzentrieren können. Das geht jetzt nicht, aber morgen um 11 Uhr habe ich 15 Minuten Zeit dafür.“
Die Miesmacher
„Besteht nicht die Gefahr, dass …?“ ist der Erkennungssatz für notorische Pessimisten (beiderlei Geschlechts). Sie befürchten das Schlimmste, jammern, maulen und machen sich unbewusst einen Spaß daraus, Sie zu deprimieren und zu erschöpfen. Was dahinter steckt: Angst vor dem eigenen Risiko und Abenteuer.Wer selbst Höhenangst hat, unterstellt Bungee- Jumpern die miesesten Motive. Deshalb sollten Sie den Pessimisten das Negative noch weiter verstärken lassen. Machen Sie ihn zum professionellen Bedenkenträger, zum Experten für alles Schlechte.Bitten Sie ihn etwa, seine Argumente gegen Ihr Projekt aufzuschreiben. So können er und Sie schnell sehen, ob an seinen Zweifeln etwas dran ist. Ein kluger Pessimist ist ein gutes Korrektiv in einem Team! Meist geht dem Miesmacher aber bei seinen schriftlichen Hausaufgaben die Puste aus und er lässt Sie in Ruhe.
Die Ausnützer
„Könntest du nicht …?“, im hilflosen Seufzerton gesäuselt, das ist das Markenzeichen der Hilfeleistungs- Abzocker: einen Kuchen backen, was vom Einkauf mitbringen, Arbeit abnehmen. Was dahinter steckt: meist gar nicht bösartiger Egoismus, sondern eine über lange Jahre angelernte, echte Hilflosigkeit. Deshalb sollten Sie Mut machen anstatt sich überstürzt einspannen zu lassen: „Das kann ich schon machen, aber du kannst das doch viel besser.“ Manchmal hilft nur die blanke Provokation mit der Kommunikation: „Mach ich, ich kann das auch viel besser als du, wie alle wissen.“
Die Unentbehrlichen
Sie bringt Ihnen selbst gebackene Plätzchen mit. Bei der Party bleibt sie bis zum Ende und hilft beim Aufräumen. Sie meint es gut, aber zugleich empfinden Sie all die Hilfe als Würgegriff der Marke Kontrolletti.Was dahinter steckt: Helfertypen haben meist ein gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl und kompensieren das, indem sie sich an andere Menschen dranhängen („Was wäre der ohne mich!“) und Macht über sie gewinnen. Der Helfer ist in Wahrheit eine Art Schmarotzer. Deshalb sollten Sie sich nicht zum Wirtstier machen lassen. Lehnen Sie Hilfe von notorisch Unentbehrlichen in der Kommunikation grundsätzlich ab: „Das mache ich so gern selbst und gebe es nicht aus der Hand.“ Reichen Sie Geschenke gezielt weiter: „Die Plätzchen gebe ich an Frau Klein, die ist allein erziehend und hat wirklich keine Zeit zum Backen.“