Vor ein paar Tagen hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einer alleinerziehenden Mutter, die ich kaum kenne. Sie hatte mitbekommen, dass ich umziehen werde. Wir unterhielten uns irgendwann über das Abenteuer der Wohnungssuche. Sie stellte fest, dass Vermieter oft weder Tiere noch Kinder dulden. Ähnliches hatte ich auch während meiner Suche von einer Vermieterin gehört: „Den Leuten ist ja ein Hund heute lieber als ein Kind. Deshalb wollen wir ausdrücklich an Familien mit Kindern vermieten!“ „Und als Alleinerziehende wirst du total diskriminiert“, erzählte die Mutter von ihren Erfahrungen. „Ja, die Hürde ist deutlich größer als für intakte Familien“, sagte ich. „Die Vermieter wollen eben Sicherheit haben, dass ihre Mieter jeden Monat pünktlich zahlen.“ Dann überraschte mich die andere mit dieser Aussage: „Aber Sicherheit gibt es nicht im Leben! Mir gibt niemand eine Garantie, dass meine Ehe hält. Kürzlich wurde hier eine ganze Familie durch einen Verkehrsunfall ausgelöscht. Nein, es gibt keine Sicherheit. Das ist ein Trugschluss!“ Natürlich, sie hat Recht! Im Alltag versuchen wir immer, uns gegen alles Mögliche abzusichern. Doch wie Joachim Ringelnatz schon so treffend sagte: „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ Auf der anderen Seite ist also auch alles möglich: dass die Alleinerziehende ihre Miete zahlen kann, dass die Ehe ein Leben lang hält oder dass wir im hohen Alter eines natürlichen Todes sterben.