Im Lotto zu gewinnen ist der Traum oder die Hoffnung vieler Menschen. Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht ein einziges Mal gefragt hat, welche Wünsche er sich mit ein paar Millionen erfüllen würde. Bei meiner Freundin Alexa ist diese Frage sogar zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden: Mit ihrer Hilfe findet sie heraus, was sie will und welchen Wunsch sie tief im Innern hegt, um damit im echten Leben umzugehen. So nähert sie sich der Wunscherfüllung Stück für Stück an, auch ohne Lotto zu spielen oder gar zu gewinnen. Als ich bei einer Feier war, warf jemand den aktuellen zweistelligen Millionen-Jackpot in die Runde. Nach dem ersten „Wie schön wäre es, wenn ich die Millionen kriegen würde“ setzte eine nachdenkliche Runde ein. Die Erste sagte: „Ich würde eigentlich gar nichts verändern wollen an meinem Leben. Ich brauche nichts, muss nicht in die Welt hinaus fliegen oder ein schickes Auto haben.“ Ihr Gesichtsausdruck wirkte etwas erstaunt. Dann folgte die Zweite mit einer ähnlichen Aussage: „Das würde mir genauso gehen. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.“ Als dann die Dritte sagte, „Ich würde das Geld anlegen und von den Zinsen leben“, fanden das die ersten beiden auch noch erstrebenswert. Eine Vierte würde sich ihr Haus endlich fertig renovieren lassen. Niemand hatte solche Wünsche wie große Villa, Yacht in St. Tropez, Weltreise oder sozialer Aufstieg. Eine wünschte sich eine Haushälterin, die sich um die Kinder und den Haushalt kümmert. Große Erleichterung war von den Zuhörerinnen zu hören: „Ja! Das würde ich mir auch wünschen! Dann würde ich glatt noch ein paar Kinder kriegen“, kommentierte eine andere. Ein bisschen mehr finanzielle Sicherheit und Entlastung in Haushalts- und Erziehungsdingen – und die Frauen aus dieser Runde wären zufrieden. Die Männer am Tisch haben sich seltsamerweise sehr zurückgehalten. Woran das wohl liegt?