Kennt ihr das? Ihr bekommt eine SMS, antwortet, bekommt erneut eine SMS vom selben Absender, antwortet wieder – bis dann einer von euch beiden anruft und sagt: „Bevor wir jetzt noch endlos hin- und herschreiben, rufe ich dich lieber mal an!“ Ich selbst gehe sehr sparsam mit SMS um und habe genau das schon oft genug erlebt. Instinktiv machen wir bei diesem Hin und Her alles richtig. Vielleicht hätten wir schon früher zum Hörer greifen sollen! Denn die eEtiquette schlägt vor: „Mit einem kurzen Telefonanruf lässt sich eine endlose Kette frustrierender E-Mails umgehen.“ Ja, genau, es gibt Benimmregeln für den sogenannten digitalen Lifstyle – 101 an der Zahl. 101 Dos and Dont’s, die sich nicht nur auf Mails beziehen, die tagelang unbeantwortet bleiben, oder auf Mobiltelefonierer, die in Bussen und Zügen telefonieren, als seien sie alleine auf der Welt. Die Kategorien der eEtiquette umfassen alle derzeit relevanten Kommunikationskanäle wie SMS, Mail, Telefon, Soziale Netzwerke, Videokonferenzen, Blogs, Chats etc. Die 101 Empfehlungen wurden nach mehrmonatiger Recherchearbeit und Workshops des Creation Centers der Telekom Laboratories mit Teilnehmern aus mehr als 12 Nationen entwickelt. Zu finden ist eEtiquette hier im Internet. Damit hätte ich nun auch schon einen wichtigen Grundsatz für Blog-Autoren berücksichtigt: „Das Internet ist eine offene Fundgrube. Veröffentliche jedoch nicht nur den Trüffel, sondern auch das Trüffelschwein.“ Vom Trüffelschwein nun zum Inhalt, der uns die Augen öffnen soll für das, was zwischen den Menschen passiert, wenn wir uns im virtuellen Raum bewegen. Teilweise sind die Empfehlungen banal, was sie jedoch nicht weniger wertvoll macht. Zwei Beispiele: „E-maile nicht wie ein Roboter. Versuche stets, etwas menschliche Wärme einzubringen.“ „Schreibe nicht im Affekt – lieber erst mal tief durchatmen.“ Was ich außerdem gut finde, ist der Begriff der „digitalen Hygiene“, hier gefunden: „Das Weiterleiten von Viren ist wie jemandem direkt ins Gesicht zu niesen. Achte auf deine digitale Hygiene.“ Ich finde, alle Bemühungen, den Empfänger meiner Nachrichten wertzuschätzen und respektvoll zu behandeln, haben etwas mit digitaler (Beziehungs-)Hygiene zu tun. Mir gefällt das. Insgesamt halte ich die 101 Dos and Dont’s für kreativ getextet, teilweise sehr bildhaft, sodass jede Generation etwas damit anfangen kann. Wenn mich die kurzen Empfehlungen darüber hinaus noch zum Schmunzeln bringen – dann ist das schon die halbe Miete, wie es so schön heißt. Hier zwei weitere Beispiele: „Digitale Manieren unterscheiden sich von Universum zu Universum. Lade dir immer die aktuellen Umgangsformen runter, bevor du ins Ausland reist.“ „Ein leuchtendes Handy im Kino kann lauter sein als jeder Klingelton.“ Meine Empfehlung für die eEtiquette lautet: Einfach mal ein bisschen stöbern und sich dabei selbst besser kennenlernen …