Susanne Roth

Chefredakteurin mit der Überzeugung, positive Veränderungen umzusetzen und das (Arbeits-)leben zu vereinfachen.
Eigentlich war das ganz anders geplant. Ich komme aus der literarischen Ecke des Verlagswesens: Nach der Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin habe ich englische, amerikanische und spanische Literatur studiert und mir mein Studium durch Lektoratsarbeiten und Buchrezensionen finanziert. Das Tolle an Rezensionen ist, dass man viele Bücher umsonst bekommt. Der Nachteil ist: Das Honorar zahlt nicht annähernd die Miete, die man fürs Unterbringen der Bibliothek eigentlich bräuchte. Deshalb habe ich zugegriffen, als ich durch einen Zufall an den VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft geriet und Aufträge als freie Redakteurin bekam. Die Arbeit weitete sich schnell aus, bis ich 1998 Chefredakteurin des Praxishandbuchs „Einfach organisiert“ wurde und wir im Jahr 2000 den Beratungsdienst „smartworking“ aus der Taufe hoben, aus dem dann „simplify my work life“ wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich natürlich längst gemerkt, dass die Arbeit als Fachjournalistin mir riesigen Spaß macht und dass die Themen echte Lebensthemen geworden sind. Als Zeit- und Selbstmanagement-Expertin habe ich Bücher veröffentlicht, Kurse geschrieben und weitere Fachpublikationen betreut. Ich bin jederzeit bereit, auf Partys Tipps für simplify-Arbeitsroutinen zu geben, App-Empfehlungen zu bekommen und Ordnungsprobleme zu diskutieren. Meiner Familie (zwei Kinder, ein Hund) gebe ich auch gerne Tipps, was sie zumeist freundlich toleriert.
Was hat sich über die Jahre verändert? Ich halte „Selbstwirksamkeit“, „Resilienz“ und „Gelassenheit“ für essenzielle Überlebensthemen in der heutigen Welt. Ich weiß: Selbstbestimmtes Handeln setzt Energie frei, und es gibt viele Möglichkeiten, den persönlichen Einflussbereich sukzessive auszuweiten. Was das bewusste Anerkennen der Dinge, auf die man keinen Einfluss hat, einschließt. Das „Gelassenheitsgebet“ des US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr, 1932 verfasst, wirkt so aktuell wie nie zuvor: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Gleichgeblieben ist, dass Effizienz und Effektivität für mich mehr sind als Schlagwörter. Ich glaube fest daran, dass Routinen, Prinzipien und Techniken (wenn es die für uns persönlich richtigen sind) unseren Alltag grundlegend vereinfachen können und sollten. Dass sie die Vehikel sind, die uns helfen, positive Veränderungen umzusetzen. Denn Gewohnheiten können ja erstaunlich hartnäckig sein, selbst solche, von denen wir gar nicht profitieren.
Wenn Sie also Interesse haben, Ihr (Arbeits-)leben zu vereinfachen: Sehr gerne!
Ihre
Susanne Roth
Mein simplify-Lieblingstipp
Durchstarten mit einem 90-Minuten-Block
Eine kleine Veränderung, die Sie direkt in Ihren Arbeitstag integrieren können und die gegen diesen Typus „zerfledderte Tage“ hilft, die uns mit dem Gefühl zurücklassen, nicht richtig was geschafft zu haben:
Beginnen Sie Ihren Arbeitstag immer mit einem 90-Minuten-Block, in dem Sie sämtliche Ablenkungsquellen ausschalten und eine (anspruchsvolle) Aufgabe erledigen, die Sie am Abend vorher ausgewählt haben. Nach den 90 Minuten, allerspätestens nach 120 Minuten legen Sie die Arbeit zur Seite, ganz gleich, wie gut es gerade läuft.
Der Effekt: Mit diesem immer gleichen Rhythmus schaffen Sie eine Routine, sozusagen ein Morgenritual, das Ihnen eine verlässliche Effektivität garantiert. Weiterer Vorteil: Sie haben gleich morgens so richtig was geschafft – das gibt Schwung für den ganzen Tag.